Haustiere halten uns fit
Haustiere sind mehr als treue Begleiter. Entdecken Sie die vielen Vorteile von Haustieren für das psychische und körperliche Wohlbefinden.
Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:
Etwas mehr Wieher, Wuff, Miau und Piep täte uns wahrscheinlich allen ganz gut im Alltag – körperlich, psychisch und emotional.
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Kaninchen, Katze & Co. sind niedlich, flauschig, faszinierend – und sie können weitaus mehr als „nur“ unser Herz erobern. Die Vorteile von Haustieren sind vielfältig und wissenschaftlich belegt. Sie fördern unsere körperliche Gesundheit, das psychische Gleichgewicht, soziale Fähigkeiten und bereichern unser Leben.
Die Vorteile von Haustieren für unsere Psyche
Zu den bedeutendsten Vorteilen von Haustieren zählt ihre Wirkung auf unser seelisches Gleichgewicht. Das Streicheln eines Hundes, das Beobachten von Fischen, das Schnurren der Katze, das Zwitschern von Vögeln wirkt beruhigend, löst Stress und hebt die Stimmung. Wenn sich unsere flauschigen Begleiter an uns kuscheln, fördert allein ihre Berührung die Ausschüttung des Bindungs- und Vertrauenshormons Oxytocin.
„Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv – nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies.“
Konrad Lorenz
Besonders in Phasen der Einsamkeit sind Tiere wertvolle Begleiter: Sie verlangen Aufmerksamkeit, wollen gefüttert, gepflegt und bespaßt werden und geben so dem Alltag Struktur. Außerdem ist die Zuneigung von Heimtieren bedingungslos – es ist ihnen egal, wie wir aussehen, was wir verdienen und wie wir ticken, solange wir gut für sie sorgen. Für Haustierbesitzer, die alleine leben oder sich emotional belastet fühlen, kann das Tier ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Darüber hinaus fördern Tiere soziale Kontakte: Beim Gassigehen treffen sich Hundebesitzer, tauschen sich aus und knüpfen manchmal richtige Freundschaften – oft ganz nebenbei. Für viele Menschen entstehen daraus feste Netzwerke, die weit über das Tier hinausgehen.

Die Vorteile von Haustieren für unsere Gesundheit
Auch die Gassirunde kann noch mehr: Dass Hundebesitzer sich im Alltag nachweislich mehr bewegen, gehört zu den weiteren Vorteilen von Haustieren. Die tägliche Hunderunde verbessert die Ausdauer, stärkt das Herz-Kreislauf-System, kann Übergewicht vorbeugen und Stress reduzieren. Studien zeigen, dass Haustierbesitzer seltener unter Bluthochdruck oder Depressionen leiden. Eine australische Analyse von vier Millionen Datensätzen zeigte sogar, dass das Sterberisiko von Hundebesitzern um 24 % geringer ist – bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar um 35 %. Und die Fellnasen halten uns nicht nur auf Trab – auch die emotionale Komponente spielt eine wichtige Rolle: Das regelmäßige Streicheln und die beruhigende Präsenz eines Tieres senken den Cortisolspiegel und steigern das allgemeine Wohlbefinden. Vor allem Senioren profitieren von der täglichen Routine und der physischen Nähe zu ihrem Vierbeiner. Eine Studie der Humboldt Universität Berlin zeigte sogar, dass Hunde Schmerzwahrnehmung und Schmerzbewältigung bei Menschen positiv beeinflussen können.
Wie sich Haustiere positiv auf die kindliche Entwicklung auswirken
Die kindliche Entwicklung profitiert auf vielen Ebenen von dem Zusammenleben mit Haustieren. Die oben genannten gesundheitlichen Aspekte wirken selbstverständlich auch auf Kinder. Insbesondere bei Großstadtkindern – so bestätigte erst kürzlich die Universität Ulm in einer Studie – mindert der Kontakt zu Haustieren das Risiko, im Erwachsenenleben stressbedingte Störungen zu entwickeln. Und wer von klein auf mit Tieren wie Kaninchen oder Hunden aufwächst, hat seltener Allergien – das Immunsystem wird im Kontakt mit Mikroorganismen gestärkt.
„Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.“
Mark Twain
Eine enge Bindung zwischen Kind und Tier stärkt das Selbstbewusstsein: Ein Tier nimmt das Kind so an, wie es ist – unabhängig von schulischen Leistungen oder Äußerlichkeiten. Gerade schüchternen Kindern kann ein Vierbeiner dabei helfen, sich zu öffnen und Vertrauen aufzubauen. Auch in schwierigen familiären Phasen, etwa bei Trennung der Eltern, bietet ein Tier emotionale Stabilität und einen sicheren Rückzugsort. Das gemeinsame Streicheln des Tieres oder ein Spaziergang mit dem Hund kann Gespräche anregen und Spannungen lösen. Darüber hinaus kann ein Heimtier Verantwortungsbewusstsein, Mitgefühl und soziale Fähigkeiten von Kindern fördern. Zumindest dann, wenn Kinder auch selbst für das Tier sorgen und nicht alles von den Großen erledigt wird. So erlernen die Kleinen Zuverlässigkeit, Selbstdisziplin und Empathie.
Video: Dein liebster Kamerad
Hunde sind bemerkenswerte Tiere, die aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken sind. Der folgende Film wirft einen liebenswerten (aber auch kritischen) Blick auf unseren liebsten Begleiter und das Leben mit ihm.
Tiertherapie als besondere Therapiemöglichkeit
Die tiergestützte Therapie ist ein alternativmedizinischer Ansatz, bei dem Tiere gezielt zur Unterstützung von Heilungs- und Entwicklungsprozessen eingesetzt werden. Die Vorteile von Haustieren in der therapeutischen Arbeit sind bemerkenswert: Sie bauen emotionale Brücken, fördern Kommunikationsfähigkeit und steigern das Wohlbefinden der Patienten. Ob in der Arbeit mit autistischen Kindern, für Menschen mit Depression oder Senioren mit Demenz – tiergestützt arbeitende Therapeuten berichten von erstaunlichen Fortschritten. Schon einfache Berührungen oder das Beobachten eines Tieres können Ängste abbauen und die emotionale Bindung stärken. Ein Beispiel ist die Reit- oder Hippotherapie, bei der speziell ausgebildete Pferde durch ihre Bewegung und den Körperkontakt motorische und psychische Fähigkeiten von Patienten fördern sollen.

Das sollten Sie vor der Anschaffung eines Haustieres beachten
So vielfältig die Vorteile von Haustieren sind – sie bringen auch Pflichten mit sich, deshalb sollte die Anschaffung eines Haustieres gut überlegt sein.
- Zeit und Aufmerksamkeit: Ein Tier benötigt Futter, Pflege, Beschäftigung und Zuwendung – jeden Tag über viele Jahre hinweg.
- Kosten: Neben Futter und Ausstattung fallen auch Tierarztkosten, Impfungen und gegebenenfalls Versicherungen an. Gerade bei älteren Tieren kann das teuer werden.
- Wohnsituation: Nicht jede Wohnung eignet sich für jedes Tier – vor allem größere Hunde brauchen Platz und Auslauf.
- Vertretung im Urlaub oder Krankheitsfall: Wer kümmert sich um den Vierbeiner, wer füttert Fisch, Wellensittich und Hamster und säubert Stall und Käfig, wenn man selbst verhindert ist?
- Allergien: Vor allem bei Kindern sollte man vorab prüfen, ob Tierhaarallergien bestehen.
Alternativen zum eigenen Haustier
Nicht jeder kann oder will dauerhaft ein Tier halten – dennoch kann man die Vorteile von Haustieren erleben und für sich nutzen.
- Tierpatenschaften: Viele Tierheime sind froh über regelmäßige Unterstützung und Besuche zum Füttern, Streicheln, Gassigehen. Eigene Kosten oder Verpflichtungen hat man dennoch nicht.
- Gassigehen für ältere oder kranke Nachbarn: ideal für alle, die Hunde lieben.
- Pflegestelle und Tiersitter: Wer temporär die Betreuung von Tieren in Not (zum Beispiel über Tierschutzorganisationen) oder als Urlaubsbetreuung übernimmt, behält dennoch seine Freiheit.
- Tiercafés oder Streichelzoos: entspannte Berührungen mit Tieren in angenehmer Umgebung. Hier ist allerdings besonders darauf zu achten, dass die Tiere artgerecht gehalten und behandelt werden, Ruhezeiten haben und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen – ansonsten entspannt hier nur der Mensch.
- Weiteres Engagement, zum Beispiel mittels Besuchsdiensten mit Therapiehunden oder tiergestützten Programmen, etwa in Schulen, Kliniken oder Pflegeheimen.
Zur Autorin: Barbara Lang hatte als Kind einen zitronengelben Kanarienvogel – leider ihr bislang einziges Haustier. Manchmal lugt sie neidisch auf treue, unerschütterliche Mensch-Hund-Beziehungen.
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