Alzheimervorsorge

Letzte Aktualisierung: 25.02.2025
Alzheimer vorbeugen und früh erkennen
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Was ist Alzheimer?
Alzheimer, auch als Alzheimer-Demenz oder Morbus Alzheimer bekannt, ist die häufigste Form der Demenz. Sie führt zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Betroffene werden zunehmend vergesslich, verwirrt und desorientiert.
Die Erkrankung beeinflusst außerdem die Persönlichkeit und das Verhalten. Das führt oft zu Unruhe, Aggression oder Depression. Auch das Urteilsvermögen und die Sprachfähigkeit können sich im Laufe der Zeit verschlechtern.
Alzheimer oder Alter – die Unterschiede erklärt
Ob es sich um erste Symptome von Alzheimer oder natürliche Alterserscheinungen handelt, lässt sich nicht immer einfach klären. Die meisten Menschen mit Alzheimer bemerken zuerst, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nachlässt. Derartige Veränderungen können im höheren Lebensalter jedoch auch im normalen Rahmen vorkommen.
Diese Anzeichen unterstützen Sie beim Erkennen der Unterschiede:
- Anzeichen für Alzheimer: Plötzliche Stimmungsschwankungen oder deutliche Veränderungen im Verhalten. Misstrauen, Aggressivität oder Gefühle von Hilflosigkeit können Anzeichen für Alzheimer sein.
- Altersbedingt: Ärger oder Frustration bei Unterbrechungen gewohnter Abläufe
- Anzeichen für Alzheimer: Betroffene ziehen sich häufig von sozialen Aktivitäten und Hobbys zurück, fühlen sich unsicher und meiden soziale Interaktionen.
- Altersbedingt: Vorübergehendes Gefühl der Überforderung durch berufliche oder familiäre Verpflichtungen.
- Anzeichen für Alzheimer: Das Urteilsvermögen verschlechtert sich. Das zeigt sich in unpassender Kleiderwahl, schlechtem Umgang mit Geld oder Vernachlässigung der Körperpflege.
- Altersbedingt: Gelegentliche, unüberlegte Entscheidungen oder kleine Fehltritte.
- Anzeichen für Alzheimer: Betroffene platzieren Dinge an ungewöhnlichen Orten und erinnern sich nicht mehr daran, warum oder wo sie diese abgelegt haben. Schlüssel finden sich im Kühlschrank oder Schuhe im Briefkasten.
- Altersbedingt: Dinge werden gelegentlich verlegt, aber später wiedergefunden.
- Anzeichen für Alzheimer: Betroffene haben Schwierigkeiten beim Erkennen von Farben und Kontrasten, beim Lesen oder beim Wiedererkennen bekannter Gesichter. Auch räumliche Dimensionen werden schlechter wahrgenommen.
- Altersbedingt: Vermindertes Sehvermögen durch altersbedingte Veränderungen. Zum Beispiel die Trübung der Augenlinse.
- Anzeichen für Alzheimer: Orte und Zeitabstände können nicht mehr richtig eingeordnet werden. Betroffene vergessen oft das Jahr, die Jahreszeit oder verlieren die Orientierung in bekannten Umgebungen.
- Altersbedingt: Gelegentlich den Wochentag verwechseln, sich aber später daran erinnern.
- Anzeichen für Alzheimer: Betroffene haben Mühe, sich zu konzentrieren und vorauszuplanen. Probleme treten beim Kochen nach Rezept, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf.
- Altersbedingt: Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig erledigt werden müssen.
- Anzeichen für Alzheimer: Gewöhnliche Aufgaben werden zur Herausforderung. Routineaufgaben im Beruf oder die Regeln eines bekannten Spiels werden vergessen.
- Altersbedingt: Gelegentlicher Hilfebedarf bei komplexen Alltagsanforderungen.
- Anzeichen für Alzheimer: Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach. Das äußert sich in vergessenen Terminen oder der Notwendigkeit, den Alltag mit Merkzetteln zu organisieren.
- Altersbedingt: Namen oder Termine werden kurzfristig vergessen, die Erinnerung kehrt jedoch später zurück.

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Der Begriff »Demenz« umfasst über 50 verschiedene Krankheiten, bei denen die Gehirnfunktion beeinträchtigt wird. Alzheimer ist die bekannteste und häufigste Form davon und betrifft etwa zwei Drittel aller Demenzpatienten.
Demenz ist also ein Oberbegriff und keine gleichzusetzende Erkrankung mit Alzheimer. Die verschiedenen Demenzerkrankungen unterscheiden sich in ihren Ursachen, Symptomen und Verläufen.
Alzheimer vorbeugen – so schützen Sie Ihr Gehirn
Integrieren Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag und halten Sie Ihr Gehirn gesund und fit:
- Gesunde Ernährung: Ernähren Sie sich ausgewogen mit hauptsächlich unverarbeiteten Lebensmitteln.
- Regelmäßige Bewegung: Bleiben Sie körperlich aktiv. Tägliche Bewegung, wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen, fördert die Durchblutung und die Gesundheit des Gehirns.
- Geistige Aktivität: Lesen, Rätsel lösen, Spielen oder das Erlernen neuer Fähigkeiten stimulieren das Gehirn und können dem Abbau der kognitiven Fähigkeiten entgegenwirken.
- Soziale Interaktionen: Pflegen Sie soziale Kontakte. Regelmäßiger Austausch mit Freunden und Familie hält Ihr Gehirn fit.
- Erholsamer Schlaf: Achten Sie auf guten und ausreichenden Schlaf.
- Rauchen aufgeben: Verzichten Sie auf das Rauchen. Es erhöht das Risiko für viele Krankheiten, einschließlich Alzheimer.
- Alkoholkonsum reduzieren: Trinken Sie Alkohol nur in Maßen.
- Herz-Kreislauf-Gesundheit: Achten Sie auf einen gesunden Blutdruck, Cholesterinwerte und den Blutzuckerspiegel.
- Stress abbauen: Finden Sie Wege, um Stress zu reduzieren. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können hilfreich sein.
Die Vorteile der Alzheimer-Früherkennung
Die Abklärung von Symptomen, die auf Alzheimer hinweisen könnten, ist wichtig. Vergesslichkeit oder Orientierungsprobleme können auch auf heilbare Ursachen oder Alterserscheinungen zurückzuführen sein. Zudem bietet eine frühzeitige Diagnose selbst bei Erkrankungen wie Alzheimer wichtige Vorteile:
- Frühzeitiger Therapiebeginn: Medikamente und andere Therapien können früher eingesetzt werden, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und kognitive Fähigkeiten länger zu erhalten.
- Aktive Mitgestaltung: Betroffene können noch aktiv werden und durch regelmäßige Bewegung, soziale Interaktionen oder das Erlernen neuer Fähigkeiten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
- Selbstständige Entscheidungen: Patientinnen und Patienten haben die Möglichkeit, wichtige Entscheidungen für die Zukunft selbst zu treffen. Unter anderem finanzielle Angelegenheiten oder Fragen zur späteren Betreuung und Unterbringung.
- Vorbereitungen für den Alltag: Es bleibt mehr Zeit, um Vorkehrungen für den Alltag mit der Erkrankung zu treffen. Etwa durch Anpassungen in der Wohnung oder die Etablierung von Routinen.
- Erfüllung von Wünschen: Betroffene können noch Wünsche und Träume verwirklichen, die später vielleicht schwerer umzusetzen sind. Beispielsweise besondere Erlebnisse oder Reisen.

Wie erkenne ich Alzheimer frühzeitig?
Alzheimer kann nur durch eine Ärztin oder einen Arzt diagnostiziert werden. Der Diagnoseprozess beginnt mit verschiedenen Untersuchungen, um die Beschwerden festzustellen:
- Kognitive Tests, die das Gedächtnis und die Denkfähigkeiten prüfen.
- Bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie), um Veränderungen im Gehirn zu erkennen.
- Eine Untersuchung der Gehirnflüssigkeit (Liquoruntersuchung) kann eine Diagnose bestätigen.
Keine Selbsttests zur Früherkennung von Alzheimer
Bei Verdacht auf eine Erkrankung im Internet nach Symptomen oder Behandlungsmöglichkeiten zu suchen, ist heute Normalität. Das kann helfen, Symptome besser einzuschätzen und sich über Hilfsangebote zu informieren. Allerdings sind Selbsttests aus dem Internet oder Zeitschriften, besonders bei Verdacht auf Alzheimer, nicht empfehlenswert:
- Unvollständige Informationen: Eine genaue Diagnose von Demenzen wie Alzheimer erfordert umfassende Untersuchungen durch Fachleute. Dazu gehören persönliche Gespräche, körperliche Untersuchungen, medizinische Tests und bildgebende Verfahren, die auch andere Ursachen wie Depressionen oder Tumore ausschließen. Selbsttests können diese gründliche Diagnostik nicht ersetzen.
- Gefahr falscher Ergebnisse: Selbsttests können falsche Ergebnisse liefern. Falsch positive Resultate führen zu unnötigen Sorgen, während falsch negative Resultate eine notwendige medizinische Abklärung verzögern können.
- Fehlende Unterstützung: Eine Demenzdiagnose sollte niemand allein bewältigen müssen. Fachpraxen und Gedächtnisambulanzen bieten Betroffenen und ihren Familien professionelle Begleitung und Unterstützung.
Vertrauen Sie bei Verdacht auf Demenz nicht auf Selbsttests. Vereinbaren Sie stattdessen einen Termin bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Diese können Sie bei Bedarf an spezialisierte Fachpraxen überweisen, die eine fundierte Demenzdiagnostik durchführen.
FAQ – häufige Fragen zur Alzheimervorsorge
Alzheimer kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Zu den wichtigsten zählen:
- Alter: Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Insbesondere nach dem 65. Lebensjahr.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung kann Alzheimer begünstigen. Bestimmte Gene sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung verbunden.
- Geschlecht: Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das könnte teilweise auf ihre längere Lebenserwartung zurückzuführen sein.
- Kopfverletzungen: Schwere Kopfverletzungen oder wiederholte Schädeltraumata.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Lebensstil: Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum, schlechter oder unzureichender Schlaf sowie mangelnde kognitive und soziale Aktivität.
Ja, Alzheimer kann vererbbar sein. Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Bestimmte Gene, wie das ApoE4-Gen, sind mit einem höheren Risiko verbunden.
Im Jahr 1906 beschrieb der deutsche Neurologe Dr. Alois Alzheimer die Alzheimer-Krankheit erstmals. Später wurde sie nach ihm benannt. Er entdeckte Proteinablagerungen im Gehirn seiner verstorbenen Patientin Auguste Deter. Diese Entdeckung legte den Grundstein für die weitere Erforschung der Krankheit, die jedoch erst viele Jahre später intensiviert wurde.
Alzheimer tritt meist bei Menschen über 65 Jahren auf. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Es gibt auch eine seltenere Form, die bereits vor dem 65. Lebensjahr auftreten kann. Diese ist bekannt als früh beginnende Alzheimer-Krankheit.
Alzheimer wird mit einer Kombination aus Medikamenten und nicht-medikamentösen Ansätzen behandelt:
- Medikamente: Acetylcholinesterase-Hemmer (wie Donepezil, Rivastigmin und Galantamin) und Memantin können die Symptome mildern und das Fortschreiten verlangsamen.
- Nicht-medikamentöse Therapien: Kognitive Therapien, Gedächtnistraining, physische Aktivität und soziale Interaktionen verbessern die Lebensqualität.
- Unterstützung und Pflege: Umfassende Pflege und Unterstützung durch Angehörige und professionelle Pflegedienste sind wichtig für das Wohlbefinden der Betroffenen.
Alzheimer verläuft in mehreren Stadien, die sich in ihren Symptomen und Auswirkungen unterscheiden. Sie verlaufen oft schrittweise und können über mehrere Jahre hinweg fortschreiten:
- Frühstadium: Leichte Gedächtnisprobleme, Schwierigkeiten bei der Wortfindung, Verlust des Zeitgefühls und leichte Orientierungslosigkeit.
- Mittleres Stadium: Zunehmende Vergesslichkeit, Verwirrung, Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben, Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen, Probleme bei der Kommunikation.
- Spätstadium: Schwerer Gedächtnisverlust, Verlust der Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen, starke Verwirrtheit, Unfähigkeit, bekannte Personen zu erkennen, vollständige Abhängigkeit von Pflege.
Derzeit ist es möglich, Alzheimer durch Bluttests zu erkennen. Diese werden jedoch hauptsächlich in der Forschung verwendet. Künftig sollen solche Tests auch in Arztpraxen verfügbar sein. Sie könnten etablierte Diagnosemethoden wie die Liquoruntersuchung und bildgebende Verfahren ergänzen und möglicherweise ersetzen.
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Etwa 70 Prozent dieser Fälle davon haben Alzheimer:
- Von den 65- bis 69-Jährige erkranken etwas mehr als 1 Prozent.
- Bei den 80- bis 84-Jährigen sind es etwa 10 Prozent.
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