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Familie

Urlaub mit Teenagern

Gemeinsame Vorbereitung, verlässliche Vereinbarungen: Gute Kommunikation sorgt dafür, dass bei Familienreisen mit Teenies alle Spaß haben.

Text: Nicole Jansen Gante

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Pubertierende Teenies ticken anders, auch im Urlaub. Mit Gelassenheit, Flexibilität und Überzeugen kann man ihnen Familienreisen schmackhaft machen.

„Das war echt eine Schweinerei“: Carla Ritter, 15, und ihre Mutter Sabine, 54, grinsen heute noch beim Gedanken an die Lasagne, die Vater Claus im toskanischen Ferienhaus zubereiten wollte – und dabei grandios scheiterte. Die Erinnerung an die Küchenschlacht ist eine von vielen schönen an gemeinsame Familienreisen: „Irgendwie finden wir immer die richtige Mischung zwischen Aktivurlaub und Chillen“, erklärt die Schülerin.

Urlaub mit Teenagern – Regeln am Urlaubsort

Dagegen ist der 16-jährige Ben im Familienurlaub am liebsten auf eigene Faust unterwegs. Die Sommerferien verbringen Gerd und Monika Busche, beide 48, mit ihrem Sohn seit Jahren in einem Tiroler Hotel, wo Ben viele gleichaltrige Freunde trifft. Eltern und Kind haben sich auf ein paar Regeln geeinigt: „Zum Frühstück und Abendessen sitzen wir ohne Handys zusammen“, so Gerd Busche. „Wer das Hotel verlässt, sagt kurz Bescheid.“ Auch Besuche in der Dorfdisco sind okay, solange der Filius mit seinen Buddys zusammenbleibt und pünktlich zurück ist.

Kein Patentrezept für alle Familienmitglieder

Ob im Urlaub alle Familienmitglieder ein harmonisches Team bilden oder das Kind möglichst wenig Zeit mit Ihnen verbringen will, ob Sie Ihr Kind plus befreundete Gleichaltrige mitnehmen, ein phlegmatisches „Schlafschaf“ mitschleifen oder als große Gruppe aus mehreren Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters verreisen: Ein Patentrezept für entspannte Familienreisen gibt es nicht. Die Pubertät begleitet Sie und Ihren Nachwuchs auch an das schönste Urlaubsziel.

Wenn Teenager mitbestimmen können, sind sie kooperativer. Gespräche erleichtern das Teambuilding.

Perspektivwechsel mit Jugendprogramm

Das macht aber nichts, sofern Sie diesen Umstand schon bei der Reiseplanung im Hinterkopf haben. Steht das Urlaubsziel nicht fest, fragen Sie doch mal Ihr Kind, welche Gegend der Welt es gern mit Ihnen erkunden würde. Selbst nahe gelegene Destinationen lassen sich schmackhaft machen, wenn Sie als Jugendprogramm neue Perspektiven wählen: Wie wäre es mit einem Ausflug zum Drehort des Lieblingsfilms Ihres Teenies? Mit einer Radtour in Eigenregie durch eine europäische Metropole? Oder einer szenischen Nachtwächterführung mit Gruselpotenzial?

Mitbestimmung auf Familienreisen

Schon Planung und Vorfreude haben großen Einfluss auf das Glückserleben der gesamten Reise, so der Forscher Jeroen Nawijn im Rahmen einer Studie für die Erasmus Universität in Rotterdam. Und Familienexpertin Kira Liebmann bestätigt im Sonderheft „Reisen mit Kindern“ von „GEO Saison“: „Wer mitbestimmen darf, ist kooperativer.“ Das schließt jedoch auch Kompromisse ein: Begleiten Mama und Papa die Kids am Urlaubsort auf der Rafting-Tour, gehen diese dann möglichst ohne Murren mit ins Museum – wobei es hilft, wenn die Ausstellung interaktive und digitale Angebote umfasst.

Action statt Erholung: Entsprechend geplante Familienreisen haben mehr Aussicht auf Erfolg.

Highlights der Familienreise virtuell teilen

Klebt Ihr Teenager im Urlaub vermeintlich zu lange an Handy und Tablet? Nutzen Sie das aus und lassen Sie ihn recherchieren: Der Nachwuchs setzt laut „Trendstudie Jugend reist 22“ nämlich mehr auf Apps und Empfehlungen von Influencern als auf Reiseliteratur. So kommen Sie beim Bummel durch Paris zur angesagtesten Croissant-Bäckerei, deren Adresse Ihre Tochter aus dem Netz kennt, oder verfolgen gebannt ein Lokalderby in der Kreisliga am Ziel der Familienreise, für das Ihr fußballverrückter Sohn online Tickets besorgt hat. Diese Highlights dürfen Ihre Teenies anschließend gern digital teilen, sind ja schließlich echte Erlebnisse.

Aktivurlaub gefragter als Erholung

Aktivurlaub mit Städtetrips oder Wellenreiten sind Teenagern laut Trendstudie wichtiger als Erholung. Großen Wert legen viele auch auf möglichst nachhaltiges Reisen. Das macht ihnen den Segeltörn oder eine mehrtägige Radtour ebenso schmackhaft wie Familienurlaub auf dem Campingplatz. Letzteren erst recht, wenn die Kinder ein eigenes Zelt zum Chillen bewohnen, über dessen unaufgeräumtes Inneres sich bis zum Ferienende niemand aufregt. Trotz ständiger Informationsverfügbarkeit online möchten viele Heranwachsende auch mal hinter die Fassade des Ferienorts blicken. Das lässt sich machen mit einem Besuch auf dem Markt, bei Fischern im Hafen oder Gemeindefesten. Sprachbarrieren sind dank Übersetzer-Apps längst überwunden.

Chillen für eine entspannte Auszeit

Kommt es doch mal zum Krach: Bleiben Sie gelassen. Bei Teenagern fahren die Hormone Achterbahn, Neuronen und Synapsen schalten ständig um im Hirn. Gönnen Sie allen eine entspannte Auszeit und folgen Sie dem Rat des Pädagogen und Kabarettisten Matthias Jung aus seinem Buch „Chill mal! Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig“: „Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Und vor allem auch – weil Sie Ihre Kinder lieben – Ihrem Herzgefühl. Das macht Sie zu wunderbaren Eltern.“

Video

Die Akademie für Lerncoaching hat Teenies gefragt: Was macht Familienglück aus? Oft sind es doch die gemeinsamen Stunden

Lektüretipps

Sachbücher, Internetseiten und Podcasts, die Eltern dabei helfen, gelassener mit der pubertären Entwicklung ihrer Kinder umzugehen, gemeinsam Familienferien zu planen und zu erleben:

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„Pubertät – wenn Erziehen nicht mehr geht“

von Jesper Juul (Penguin): Der dänische Familientherapeut erklärt mit Orientierung und praktischen Ratschlägen, warum die Pubertät für Eltern und Kinder oft eine konfliktbeladene Entwicklungsphase ist.

„Chill mal! Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig“

von Matthias Jung (Edel Books): Der Pädagoge und Comedian macht die Kluft zwischen Eltern und pubertierenden Kindern so amüsant verständlich, dass am Ende alle gute Laune haben.

„Mikroabenteuer Deutschland“

von Karl de Vries (Bookmundo): 120 coole Ideen für Familien mit Kindern jeden Alters, um in ganz Deutschland und vielleicht sogar direkt vor der Haustür Abenteuer zu erleben.

„Für Eltern verboten: Europa, der cool verrückte Reiseführer“

von Cliff Gifford (National Geographic): Inspiration für Kinder und Teenager, die ihren Eltern ausgefallene Reisetipps geben möchten oder Ideen für spannende Familienreisen suchen.

„Campen ist Freiheit“

von Manfred Buchkamp (arnaki-publishing): Leicht verständliche, amüsante und hilfreiche Anleitung für alle, die das Gefühl von Freiheit und Abenteuer mit dem eigenen Wohnmobil erleben möchten.

„Roadtrips Europa“

von Carolin Steig und Martin Merten (We Travel The World): 20 Rundreisen mit spektakulären Aussichten in 18 europäischen Ländern, dazu Restaurant- und Übernachtungstipps.

„Familienglück & Pubertät - der Eltern-Podcast mit Kira Liebmann“

(Apple Podcasts, Spotify): Die Familienexpertin und Motivationstrainerin verrät, wie Eltern die Pubertät ihrer Kinder überleben, ohne wahnsinnig zu werden – praxisnah, hoffnungsfroh und angereichert mit Experteninterviews.

reisenetz.org

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsarbeit über Werte und Wünsche junger Menschen zwischen 13 und 18 Jahren in Bezug aufs Reisen.

filmtourismus.de

Andrea David aus Hamburg hat Hunderte Drehorte besucht, erzählt kenntnisreich von den Filmen, die hier entstanden sind, und liefert jede Menge Serviceinformationen.

reisespatz.de

Blog von Sabine Schwaighofer, in dem sich auch ausgefallene Vorschläge für Reisen mit Teenagern finden. Die Bloggerin ist selbst Mutter und bietet viele praktische Tipps zu Familienreisen.

renatour.de

Anbieter für Reisen mit Bezug zur Natur, darunter auch Vorschläge speziell für Familien, die mit ihren Teenies aktive, nachhaltige Ferien in Europa machen möchten. Tolle Inspiration!

vamos-reisen.de

Spezialist für Familienurlaub am Meer und in den Bergen – egal ob Clubanlage, Appartement, Hotel, Ferienhaus, Segeltörn oder Kreuzfahrt auf einem Kutter, besonders empfehlenswert für Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters.

Zur Autorin: Nicole Jansen war zunächst allein, dann mit der wachsenden Familie viel als Reisejournalistin unterwegs. Ihre drei Kinder haben völlig verschiedene Interessen (Kultur, Sport, Chillen). Sie sind zwar über das Teenageralter hinaus, machen aber immer noch gern mit den Eltern Ferien.

Stand: Juni 2023

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