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Familie

Achtsamkeit und Selbstfürsorge für Eltern

Geht es Müttern und Vätern gut, profitieren auch die Kinder. Denn Eltern müssen auftanken, um in familiären Alltagssituationen besser in Balance zu bleiben. Ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Text: Antoinette Schmelter-Kaiser

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Bedürfnisse ausleben statt funktionieren: Achtsamkeit und Selbstfürsorge viel beschäftigter Eltern stabilisieren das Familienglück. Senken Sie Ihren Stresspegel mit Achtsamkeitstraining & Co.

Morgens die Yogamatte ausrollen, zwischendurch 10 Minuten hinlegen und Achtsamkeitsübungen machen, abends sporteln, Freunde treffen oder Klassik genießen, weil die „wie Schokolade von innen“ wirkt: Das sind für Kerstin Heymann Kraftquellen zum Auftanken. Früher kannte sie die nicht. „Da habe ich nur funktioniert und versucht, straff durchorganisiert meine Führungsposition im Job und den Familienalltag parallel zu wuppen“, so die Mutter zweier Töchter, die 12 und 21 sind.

Doch als ihr Magen-Darm-Trakt Probleme machte und das Herz in einem Meeting wegen des hohen Stresspegels „hyperventilierte“, musste sie „auf die Bremse treten“. Seit dem Zusammenbruch und langer Krankschreibung mit Klinikaufenthalt übt die heute 52-Jährige, „gesünder mit sich umzugehen“ – Freiraum zum Runterkommen und Regenerieren plant sie regelmäßig ein.

Beim Lesen ganz bei sich sein: Selbstfürsorge-Slots sind hilfreiche Kraftquellen.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge für Vielbeschäftigte

„Weil Zeit Mangelware ist, achten viel beschäftigte Mütter und Väter oft nicht auf bewusste Slots, in denen sie nur bei sich sind“, bestätigt Yvonne Frei, die Spezialistin für Fitness, Yoga und Coaching ist. „Selbstfürsorge ist für Eltern als Gegenpol zum ständigen Müssen aber sehr wichtig. Denn sonst geben sie so lange alles, bis es irgendwann nicht mehr geht.“ Um herauszufinden, was ihnen guttut oder fehlt, empfiehlt sie, „erst mal ins Nichts, in die Leere zu gehen“ und dabei die individuellen Bedürfnisse genau zu erspüren.

„Auf diese Weise bekommt man Impulse, was man am meisten braucht – etwas zu essen oder trinken, Schlaf, frische Luft, Bewegung“, so Yvonne Frei. Sie selbst joggte intensiv, als ihr Sohn und ihre Tochter klein waren. Dann entdeckt sie Yoga und fand vor allem ruhige Varianten wie Lu Jong (tibetisches Heilyoga) wohltuender, als sich beim Laufen noch mehr zu verausgaben.

Kraftoasen im Familienalltag

Bei Babys, die sehr betreuungs- und aufmerksamkeitsbedürftig sind, fällt das ungestörte Innehalten schwer. In dieser Phase sind Vater- und Mutterschaft besonders anstrengend und speziell für Stillende kräftezehrend. Umso wichtiger ist es, im Familienalltag von Anfang an für Oasen zum Aufladen der Batterien zu sorgen, wenn das Baby schläft oder der Partner sich kümmert – egal ob ein halbes Stündchen Faulenzen oder Spaziergang ohne Anhang.

Je größer Kinder sind, desto besser kommen sie mit Fremdbetreuung wie Großeltern oder Babysitter klar, damit Mama und Papa ins Kino oder in die Sauna gehen können. Außerdem sind sie zunehmend in der Lage, sich alleine zu beschäftigen und nicht gleich zu quengeln, wenn die Eltern ein paar Seiten lesen oder ein Bad nehmen wollen.

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Durchbrechen von Handlungsmustern

Voraussetzung für solche Freiräume sind laut Reinhard K. Sprenger „Gut-genug-Eltern“ statt „Nur-noch-Eltern“, die in einem „familiären Anstrengungsprogramm“ möglichst perfekt sein wollen. In seinem Buch „Elternjahre“ plädiert der vierfache Vater für zurückhaltende Erziehung, die sich von idealisierten Vorstellungen verabschiedet und familiären Herausforderungen oder Anspannungen mit Gelassenheit statt „Überqualität“ begegnet; Kindeswohl hängt für ihn vom „Ich-Wohl für Mütter und Väter“ ab, das auf deren Selbstachtung und Selbstfürsorge basiert.

„Selbstfürsorge ist nicht gleichförmig. In der frühen Zeit mit Kindern bleibt für sie wenig Raum“, weiß er. „Danach sollte sie sukzessive erweitert werden.“ Hilfreich findet er es, dafür Handlungsmuster zu durchbrechen und Rollen zu trennen – zwischen Eltern, Paar, Mutter, Vater, Frau und Mann.

Freiraum für eigene Interessen ist ein wichtiger Gegenpol zum Familienalltag.

Selbstbewusste Lebensführung

„Es war ein Prozess, mich auch um mich selbst zu kümmern“, resümiert Sabine Bank, die einen Sohn und zwei Töchter hat; die jüngste macht 2023 Abitur. Bis dahin will die 60-Jährige sie begleiten. Gleichzeitig passt sie bei ihrer Lebensführung auf sich auf, „um bei Kräften zu bleiben“: Schwimmen, Kunstausstellungen, Natur oder Freundschaften nutzt sie als „Wahnsinnsenergiegeber“. Ihre Grenzen erkennt und benennt sie anderen gegenüber, weil sie nach einer gravierenden Krise lernte, wertschätzend mit sich umzugehen.

Darauf reagiere ihr Umfeld mit mehr Respekt und Entgegenkommen. Für Reinhard K. Sprenger ist „selbstbewusstes Zu-seinen-Bedürfnissen-Stehen“ wie das von Sabine Bank kein Ausdruck von rücksichtslosem Egoismus, sondern pure Notwendigkeit – passend zur Aufforderung in Flugzeugen, sich als Erwachsener bei einem Druckabfall die Sauerstoffmaske zuerst selbst aufzusetzen und dann dem Kind, das man begleitet.

Video

In der Sendung aus der Reihe „NDR Gesund“, erklärt Dr. Johannes Wimmer, woran man einen Mangel an Selbstfürsorge erkennt und wie man sich selbst mehr Gutes tun kann.

Lektüretipps

Sachbücher, Kartensets, Internetseiten und Podcasts, die Eltern dabei helfen, ihre Batterien wieder aufzuladen, um genug Energie für ihren Familienalltag zu haben.

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„Elternjahre“ von Reinhard K. Sprenger (DVA)

Aufforderung zu einem zurückhaltenden Erziehungsstil, der das Wohl von Müttern und Vätern verstärkt in den Blick nimmt und Eltern hilft, mit Kindern zu leben, ohne sich selbst zu verlieren.

„Selfcare für Mamas“ von Daniela Gaigg und Linda Syllaba (Beltz)

Sachbuch von zwei Bloggerinnen mit einem Plädoyer dafür, dass sich Mütter mehr um sich selbst kümmern. Im Anhang gibt es unterstützende Aufgaben für 52 Wochen.

„Zeit für mich“ Kartenbox (Edition Michael Fischer)

Box mit 52 liebevoll gestalteten Selfcare-Karten für kleine Auszeiten im Familienalltag, die von Entspannungsübungen über Feelgood-Mantras bis zu Verwöhnmomenten reichen.

„Das kleine Buch der Selbstfürsorge“ von Robyn L. Gobin (Junfermann)

Wissenswertes über die sechs grundlegenden Dimensionen des Wohlbefindens mit Übungen, um gesund und ausgeglichen zu bleiben – oder es zu werden.

„Wow Mom“ von Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim (Krüger)

Wegweiser von den Macherinnen des Blogs „Land Stadt Mama“, wie Mütter nicht im Familientrubel untergehen und „mehr Ich in all dem Wir“ leben können.

„Love yourself, Mama!“ von MutterKutter (humboldt)

Ratgeber über die Möglichkeiten, im Familienalltag auch an sich selbst und seine Gesundheit zu denken und mit Körper, Seele und dem Partner besser in Balance zu bleiben.

7mind.de

Internetseite der gleichnamigen App mit zertifizierten, achtsamkeitsbasierten Online-Präventionskursen zum Umgang mit Stress, die von gesetzlichen Krankenkassen bis zu 100 % der Kosten erstattet werden.

volkshochschule.de

Internetauftritt des Deutschen Volkshochschulverbands. Über den vhs-Kursfinder kann man gezielt nach Entspannungs- oder Meditationsangeboten online, zum Selbstlernen oder live vor Ort suchen.

Selfcaretime – aber wie?

Spotify-Podcast von Yogatrainerin und Persönlichkeitscoach Yvonne Frei, die mit unterschiedlichsten Talkpartnern über kraftspendende Strategien spricht – egal ob Sport, Natur, gesundes Essen oder Musik.

muettergenesungswerk.de

Als Mutter oder Vater am Ende der Kräfte? Ein anonymer Onlinetest gibt Auskunft, ob eine Kur Sinn macht. Über eine Landkarte lassen sich Beratungsstellen für mögliche Maßnahmen herausfiltern.

Zur Autorin: Beruflich verbringt Antoinette Schmelter-Kaiser viele Stunden am Schreibtisch. Als Ausgleich geht sie regelmäßig ins Fitnessstudio, zum Bergwandern und Salsatanzen, trifft ihre Familie und Freunde und besucht Kunstausstellungen, Theater- sowie Ballettaufführungen – eine Kombination aus körperlicher, sozialer und geistiger Selbstfürsorge, die in ihrem Elternleben einen hohen Stellenwert hat.

Stand: Januar 2023

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