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Spezial

Endlich – ein positives Körperbild

Body Positivity oder: Liebe den Körper, den du hast! Mit neuem Selbstverständnis und Selbstwertgefühl zu einem positiven Körperbild und zu einem gesünderen und glücklicheren Ich.

Text: Barbara Lang

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Weil wir alle selbst entscheiden sollten, wie wir unseren Körper betrachten, über ihn denken und was wir für ihn empfinden. Unser Körper, unsere Regeln!

„Baby, you should go and love yourself“, singt Justin Bieber in einem seiner Hits. Hm, mich selbst lieben? Etwa so, wie ich bin? Aber da sind diese Makel: Fettpölsterchen, die sich unterm T-Shirt hervorwölben, die schmalen Lippen und das dünne Haar … Kennen Sie solche oder ähnliche Gedanken? Die Unzufriedenheit vor dem Spiegel, weil das eigene Körperbild nicht dem Schönheitsideal der sozialen Medien und Printmagazine entspricht? Dann lassen Sie sich von den Überzeugungen der Body-Positivity-Bewegung inspirieren und gönnen Sie sich mehr Selbstliebe.

Positives Körperbild – rundum zufriedener

„Ich habe eine Studie gelesen, laut der 90 % der Menschen nicht mit ihrem Körper zufrieden sind. Das ist doch Wahnsinn!“, sagt Melodie Michelberger in einem Interview mit emotion.de. Melodie, die eigentlich Melanie-Jasmin Jeske heißt, hat viele Jahre für Frauenzeitschriften geschrieben, ist Body-Positivity-Aktivistin, Buchautorin und „rund, weich, dick und stark“, wie sie sich in einem ZDF-Film beschreibt.

Wegen Kommentaren und Bewertungen aus ihrer Umwelt begann Melodie ihr Selbstwertgefühl mit ihrem Körpergewicht zu verbinden. In der Pubertät entwickelte sie eine Essstörung und hatte danach kaum diätfreie Jahre. Erst ihre Schwangerschaft habe sie mit ihrem Körper verbunden und versöhnt, sagt sie. Das war der Wendepunkt – hin zu einem positiven Körperbild.

Video

Weg von der Bewertungsskala – denn es gibt nur gute Körper, auch die, die nicht das heutige Schönheitsideal erfüllen. Dies und mehr dazu von Body-Image-Aktivistin Melodie Michelberger, sehen Sie in diesem Video.

Unzufriedenheit durch Pubertät, Printmedien, Perfektionismus

Wie Melodie geht es vielen. Die Pubertät ist oft der „Türöffner“ zu einem überkritischen Selbstbild und zur körperlichen Unzufriedenheit. Laut der letzten Kinder- und Jugendgesundheitsstudie HBSC (Health Behaviour in School-aged Children) von 2017/18 finden sich 41,5 % der Mädchen und 30,4 % der Jungen ein wenig oder viel zu dick. Zu dünn finden sich insgesamt nur 16,9 %, Jungen häufiger. Mit dem Älterwerden steigt der Anteil der Mädchen, die sich zu dick finden, – bei den Jungen sinkt er. Hinzu kommt, dass viele der Jugendlichen gesundheitsriskante Maßnahmen wie Hungern oder Sich-Übergeben nutzten, um ihr Gewicht zu kontrollieren. Die Body-Positivity-Bewegung will Schluss machen mit diesen bedenklichen Tendenzen und Wege zum positiven Körperbild aufzeigen. Dabei geht es um die Akzeptanz aller Körperformen und -typen. Eine Ikone der Body-Positivity- und Diversity-Bewegung ist die US-Sängerin und Grammy-Award-Gewinnerin Lizzo („About Damn Time“, „Special“), die sich mit ihren Songs, Videos, Shows, Posts, eigener Shapeware-Marke und in Interviews insbesondere gegen die Vorverurteilung schwarzer, dicker Frauen wehrt. Ihr Ziel: „body-normative“ sein.

In der Pubertät sprießen nicht nur Pickel, sondern oft auch ein überkritisches Selbstbild.

Wie sich unser Körperbild zusammensetzt

Ein positives Körperbild, so Wissenschaftler, macht uns zufriedener. Wir gehen sorgsamer mit unserem Körper um und hinterfragen aufoktroyierte Schönheitsideale kritischer. Aber wie komme ich zu einem positiven Körperbild? Laut einem Themenblatt der Gesundheitsförderung Schweiz, das sich auf verschiedene wissenschaftliche Studien bezieht, setzen wir unser Selbstbild oder Körperbild auf vier unterschiedlichen Ebenen zusammen. Vier Möglichkeiten, uns selbst zu reflektieren und Änderungen herbeizuführen:

1. Die perzeptive Ebene bezeichnet die oft große Kluft zwischen der eigenen Körperwahrnehmung und unserer tatsächlichen äußeren Attraktivität.

2. Die affektive Ebene umschreibt die Gefühle und den Grad der Zufrieden- oder Unzufriedenheit mit unserem Aussehen.

3. Die kognitive Ebene bezieht sich auf Gedanken und Überzeugungen bezüglich unseres Körpers. Vergleichen Sie sich z. B. mit Schönheitsidealen und empfinden bestimmte Körperteile als Makel?

4. Alles zusammen mündet in der verhaltensbezogenen Ebene, die beschreibt, was wir aufgrund der Unzufriedenheit tun oder lassen – etwa baden gehen, Sport treiben, bestimmte Kleidung tragen, Diäten durchführen und Essstörungen entwickeln sowie den gesamten Umgang mit dem eigenen Körper.

Mehr Selbstakzeptanz, Selbstliebe, Selbstwertgefühl – häufig beginnt der Weg zur Body-Positivity-Haltung auf der kognitiven Ebene: Es ist Zeit, den kritischen Blick nicht mehr auf sich selbst, sondern auf die fragwürdigen Definitionen von Schönheit und Attraktivität zu richten und sich davon zu lösen. Denn wer definiert eigentlich, was schön ist? Viel wichtiger ist doch die Frage: In welchem Körper fühle ich mich wohl, welcher passt und gehört zu mir? Dies kann nur jede und jeder für sich selbst beantworten.

„In case nobody told you today: you’re special“, singt Lizzo und motiviert so ihre Fans sich selbst anzunehmen.

„Ich kann nicht eines Tages aufwachen und nicht schwarz, nicht dick und keine Frau sein.“

LIZZO

Individuelle Attraktivität, die von innen kommt

Auch wenn Schönheitsoperationen zunehmen, geht der Trend weg vom unrealistischen Körperperfektionismus, der häufig nur durch Selbstkasteiung zu erlangen ist. Hin zum Wohlfühlen in der eigenen Haut. Hin zu einer liebevollen Selbstfürsorge, die den eigenen Körper wohlwollend akzeptiert und respektiert. Wer nicht mehr vermeintliche Makel, sondern die Schönheit der eigenen Individualität erkennt und dabei seine inneren Werte in den Fokus nimmt, entwickelt ein positives Körperbild und Selbstbild.

Ein fürsorglicher, gesunder und erfüllender Lebensstil mit Bewegung, ausgewogener Ernährung, liebevoller Pflege und authentischem Glücksempfinden kann sowohl erster Schritt als auch Folge von Body Positivity sein. Melodie Michelberger sagt mit Blick auf die vielen Jahre, in denen sie mit ihrem Körper gehadert hat: „Ich ärgere mich über diese verlorene Zeit.“ Verlieren Sie keine kostbare Lebenszeit – lieben Sie sich!

Zur Autorin:  Mit einer römischen Aristokratennase gesegnet, kennt Autorin Barbara Lang Unsicherheiten bezüglich des eigenen Körpers. Mit 16 wollte sie sich operieren lassen – heute bekommt sie häufig Komplimente für ihr „Familienerbstück“.

Stand: Oktober 2022

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